Was bin ich froh, dass mein kleiner Wildfang mit seinen 5 Jahren inzwischen ein echter Weltmeister in Sachen Zähneputzen ist. Die Mama braucht er dafür schon lange nicht mehr. Inzwischen bekommt der kleine Mann Zahnpasta aus dem Biomarkt auf seine Bambuszahnbürste. Das war aber nicht immer so! Warum? Das – und wie du Zahnpasta selber machen kannst – für Kinder und Erwachsene – erfährst du in diesem Beitrag.
Zahnpasta selber machen: Warum eigentlich der ganze Aufwand?
Das „Singen unterm Weihnachtsbaum“ nahm bei meinem Söhnchen ganz neue Ausmaße an, als er mit gerade mal vier Monaten und pünktlich zum Weihnachtsfest die ersten beiden Zähnchen bekam. „Oh du fröhliche!“
Aus meinem kleinen „Ohne-Zahn“ wurde also sehr früh ein Zweizähnchen, das sich im Beißen ausprobieren wollte. Ich danke dem Universum sehr dafür, dass mein Kleiner seine Zähnchen beim Stillen bald wieder unter Kontrolle hatte. Seine zwei Beißerchen durfte mein Sohn nun allerdings bald an Fingerfood & Co ausprobieren und so stand ich vor einer neuen Herausforderung: dem Zähneputzen.
Auf der Suche nach Zahnbürste und Zahnpasta fürs Kleinkind
Der erste Schritt in Sachen Zähneputzen bestand darin mein Geld für Lernzahnbürsten & Co. wegzuwerfen. Na, na …? Wer erkennt sich wieder? Hätte ich mir natürlich sparen können! Es gibt kaum schwachsinnigere Produkte! Und der Müll erst, den sie produzieren …
Was es jedoch langfristig in unser Badezimmer schaffte, war die Bambuszahnbürste*.
Schritt Nummer zwei: Problematik Zahnpasta fürs Kleinkind lösen!
Warum das ein Problem sein soll?
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Zähneputzen ist kein angeborenes Talent …
… und auch das Ausspucken will gelernt werden. Aber bei kleinen Kindern gilt stets der Merksatz: Was auch immer auf die Zahnbürste kommt, es gelangt früher oder später in den Magen. Ganz sicher!
Anfangs gab es deshalb gar nix drauf. Der Kleine durfte mit der feuchten Zahnbürste vorliebnehmen. Je mehr Zähnchen er bekam, desto intensiver suchte ich jedoch nach einer besseren Lösung und recherchierte einmal quer durchs gesamte Internet und zurück. Allerdings bestärkten die Ergebnisse meine Zweifel an herkömmlicher Zahnpasta.
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Willst du wirklich wissen was drin steckt?
Die Haare stehen mir zu Berge, wenn ich daran denke, was so alles in der Creme landet, mit der wir uns Tag für Tag die Zähne putzen. Angefangen bei der bösen Mikroplastik über Triclosan, umstrittenen Süßstoffen wie Aspartam oder das heiß diskutierte Fluorid. Und all das hätte mein Söhnchen beim Zähneputzen runtergeschluckt.
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Bio-Zahncremes
Naturkosmetik kann sicher eine Alternative sein aber erst dann wenn das Kind gelernt hat, dass es das Zeug wieder ausspucken muss, wenn es seine Zähnchen blank geputzt hat. Vorher hatte ich auch bei Zahncremes aus dem Biomarkt kein gutes Gefühl, wenn sie im Körper meines Sohnes landen würden.
Selbst ist die Mama des Zweizähnchens: Zahnpasta selber machen
Das sind also die Gründe, die dazu führten, dass ich die Zahnpasta für meinen Sohn selber machte. Verschiedene Rezepte für Erwachsenen-Zahncreme gaben mir hierbei die Richtung vor.
Die Zutaten:
Kokosöl*
Genau wie diese besteht auch die Zahnpasta meines Sohnes aus naturbelassenem Kokosöl*, welches antibakteriell und reinigend wirkt. Die enthaltenen Capryl- und Laurinsäuren senken außerdem das Risiko für Karies. Fast würde sie schon allein ausreichen, um sich damit die Zähne zu putzen und genauso fingen wir auch an.
Natron*
Ich ergänzte dann nach und nach ein paar andere Zutaten – anfangs auch eine minimale Dosis Natron*, das für Erwachsene enorm gehypt wird. Mittlerweile bin ich davon kein Freund mehr, weil es eine zu starke reinigende Wirkung hat und unter Umständen den Zahnschmelz angreifen könnte.
Xylit*
Stattdessen kommt das – in vielen meiner zuckerfreien Rezepte schon erwähnte und heiß geliebte – Xylit* (Birkenzucker) zum Einsatz. Es schmeckt nicht nur gut und ist sehr zahnfreundlich. Birkenzucker hat zudem eine nicht kariogene, also kariesfeindliche Wirkung. Ganz wichtig: Das Xylit muss gemahlen werden, bevor man es zur Zahncreme gibt. Ansonsten wäre es zu grobkörnig und könnte den Zahnschmelz beschädigen.
Kurkuma*
Wer möchte, kann auch etwas Kurkuma* ergänzen. Anders als man aufgrund der stark färbenden Eigenschaften denken mag, sorgt es für strahlend weiße Zähne. Besonders Kinderzähne, die noch ohne Füllungen sind, profitieren davon. Denn zahnfarbene Füllungen könnten durch das Kurkuma tatsächlich mit der Zeit einen Gelbstich erhalten.
Ätherische Öle
Mit ätherischen Ölen wie Pfefferminze* kann man der Zahncreme ihren typischen Geschmack geben, wenn man das möchte. Salbei* halte ich aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften für sinnvoll. Aber je nach Geschmack sind auch andere Auszüge wie bspw. Fenchel*- oder Lavendelöl* möglich.
Do it yourself: Kleinkind-Zahncreme
Zutaten:
- 4 EL Kokosöl
- 1-2 TL Xylit, gemahlen
- optional:
- 1-2 Tropfen ätherisches Öl
- ½ TL Kurkuma
Zubereitung:
Das Kokosöl in einem warmen Raum oder auf der Heizung weich werden lassen. Achtung: Es sollte nicht zu dünnflüssig werden, da sich die restlichen Zutaten sonst absetzen.
Anschließend Xylit und optional das ätherische Öl und/oder Kurkuma hinzugeben, sorgfältig mischen und in ein gut verschließbares Gefäß füllen.
Mit einem Löffel oder Spachtel eine kleine Menge entnehmen und auf die Zahnbürste geben.
Tipp 1: Nur so viel auf einmal herstellen, wie man innerhalb eines Monats verbrauchen kann, sodass die Zahncreme nicht Gefahr läuft schlecht zu werden. Generell ist die Zahnpasta aber so lange haltbar, wie das dafür verwendete Kokosöl.
Tipp 2: Im Sommer bei wärmeren Temperaturen sollte man die Zahncreme besser im Kühlschrank lagern, weil sich das Kokosöl ab etwa 24 Grad verflüssigt und die anderen Zutaten sich absetzen würden.
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Ein Gedanke zu „Zahnpasta fürs Kleinkind selber machen: Von Zähnen und Xylit“
gut, dass man das einfach so selbst machen kann, wir nehmen seit mehr als 3 jahrzehnten die WELEDA-Sole-Zahncreme, kennst du die?