Welche Vorteile bringt es mit sich, wenn Kinder regelmäßig meditieren? Sind Kinder tatsächlich schon so gestresst von ihrem Leben, dass sie das Meditieren lernen müssen? Welche Gründe für Meditation mit Kindern könnte es sonst geben? Die Antworten auf diese Fragen und einige Beispiele an verschiedenen Arten der Meditation für Kinder bekommst du in diesem Beitrag!
Meditation für Kinder
Schauen wir uns zunächst einmal an, wie das Leben unserer Kinder derzeit aussieht. Natürlich versuchen wir unser Bestmögliches unseren Kids ein entspanntes Leben zu bieten, doch liegt das leider nicht nur in unserer Hand. Schule, Hobbys, Freunde, Verwandte & Bekannte sind dabei ein großer Einflussfaktor, ebenso wie politische, gesellschaftliche oder Umweltfaktoren. In der derzeitigen Lage rund um COVID-19 und den Maßnahmen, die aufgrund dessen ergriffen werden, kannst du vermutlich ziemlich gut nachvollziehen, was ich meine. Also ja: Stress ist im Leben unserer Kinder definitiv ein Thema.
Davon ganz abgesehen, musst du dir als Elternteil eine Sache bewusst machen: Dein Kind wird erwachsen und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es Phasen von großer Unruhe, Trauer, Enttäuschung, Verletzung, Liebesschmerz, Veränderungen …. und anderen Stressauslösern ausgesetzt sein! Gut, wenn es dann gelernt hat richtig damit umzugehen.
Warum du schon jetzt an morgen denken solltest? Schließlich leben wir im Moment! Weil jetzt der beste Zeitpunkt für dein Kind ist, die Weichen für ein glückliches, gelassenes Leben zu setzen. Die Gewohnheiten, die Kinder ab ca. 6 Jahren lernen, sind die, an denen sie ihr Leben lang festhalten werden. Dein Kind ist jetzt am lernfähigsten. Das solltest du unbedingt nutzen, um es bestmöglich auf die Welt vorzubereiten!
Gleichzeitig kommen die Vorteile der Meditation deinem Kind natürlich auch schon jetzt zugute. Es geht gelassener mit Stresssituationen um, kann sich besser konzentrieren, lernt seine Emotionen zu verstehen und richtig damit umzugehen, bekommt eine bessere Körperwahrnehmung und vieles mehr.
Was kannst du also tun? Führe dein Kind schrittweise an Achtsamkeitsübungen und Meditation heran. Wenn du meditierst, frage dein Kind, ob es Lust hast mitzumachen. Sei Vorbild, dränge es aber nicht. Fange bei wenigen Minuten Meditation an und steigere ganz langsam, je nachdem wie dein Kind darauf reagiert.
Einige Beispiele, die du mit deinem Kind ausprobieren kannst:
Achtsamkeits-Meditation für Kinder
Schnappe dir das Blatt einer Zitronenmelisse oder eines anderen Krauts mit intensivem Aroma:
Sehen: Das Kind kann das Blatt nun genau unter die Lupe nehmen und jedes Detail betrachten. Die kleinen Härchen, die Form, Zacken, die kräftige Farbe, Farbunterschiede, Unebenheiten etc.
Fühlen: Als nächstes ist der Tastsinn dran. Das Kind kann sanft über das Blatt streichen und es so erspüren. Wie fühlt es sich an? Kann es die Details, die es gerade gesehen hat auch erfühlen?
Riechen: Auch für den Geruchssinn gibt die Zitronenmelisse natürlich reichlich Futter. Nachdem das Kind eifrig drüber gestrichen hat, kann es den typischen, zitronigen Geruch gut erschnuppern.
Schmecken: Besonders bei meinem Kind sehr beliebt – das abschließende Verspeisen des kleinen Blättchens. Wie schmeckt es? Hast sich das Kind den Geschmack so vorgestellt, als es dran gerochen hat? Welche Unterschiede gibt es zwischen Geruch und Geschmack?
Spielerisches OM-Chanting mit deinem Kind
Diese Übung eignet sich besonders für euch, wenn ihr ohnehin gerne zusammen singt: Setzt euch im Schneidersitz einander gegenüber. Erkläre deinem Kind, dass ihr zusammen OM singen werdet und probiere das ein paar Mal aus. Klappt das gut, lasse dein Kind dabei die Augen schließen und spüren wo es den Klang bzw. die Vibrationen fühlen kann.
Experimentiert ein wenig und chantet auf:
- A: Vibrationen sind im Bauchraum spürbar
- O: Vibrationen sind in der Brust spürbar
- M: Vibrationen sind im Halsbereich bis zum Mund hinauf spürbar
Achtsamer Waldspaziergang
Im Wald gibt es so viele Möglichkeiten Achtsamkeit zu üben:
- Lasse dein Kind Blätter, Sträucher, Moos, Steine und Bäume fühlen.
- Vielleicht spürt es die Sonne auf der Haut oder den Wind.
- Frage es wie viele unterschiedliche Arten von Pflanzen es sieht oder wie viele verschiedene Farben es im Wald ausmachen kann.
- Lasse dein Kind den Geruch des Waldes erschnuppern. Wie duften verschiedene Blüten, Pflanzen oder der Waldboden?
- Wie viele unterschiedliche Vögel kann dein Kind hören? Welche Geräusche kann es sonst noch wahrnehmen?
- Sei kreativ und benutzte was sich deinem Kind und dir anbietet.


Atem-Meditation für Kinder
Setzt euch im Scheidersitz gegenüber. Bitte dein Kind die Augen zu schließen und den Atem zu beobachten. Belasse es zunächst ein paar Atemzüge dabei. Dann frage dein Kind wo es den Atem spüren kann – im Bauch, in der Brust? Lasse es eine Hand auf den Bauch legen und fühlen wie der Atem hinein fließt, wie die Bauchdecke sich hebt und senkt. Frage dein Kind ob es spüren kann, wie die Luft in die Nase fließt und wie sie wieder hinaus strömt. Bitte es zu vergleichen, wie frisch die Luft beim Einatmen und wie warm sie beim Ausatmen ist. Lasse dein Kind seine Atemgeräusche wahrnehmen. Bleibe ein paar Minuten still und lasse dein Kind weiter seinen Atem spüren und beobachten.
Wie meditierst du mit deinem Kind oder hast du die Übungen oben ausprobiert und magst mir Rückmeldung geben? Lass mich gerne wissen wie dein Kind und du damit zurecht gekommen sind!
Übrigens findest du auch auf “Bleib entspannt! Der Meditations-Podcast” geführte Meditationen für Kinder. Schau doch mal hier vorbei! Auch die Einschlafmeditationen sind prima für Kinder geeignet! 🙂 Höre sie dir aber doch gerne selbst erst an, um ganz sicher zu gehen. <3 Du kennst dein Kind am besten und weißt, welche Meditation passt und welche eben nicht!
Alles Liebe & bleib entspannt!
Deine Kathi <3
Ein Gedanke zu „Meditation für Kinder: Warum Kinder meditieren sollten“