Solange ich denken kann, bin ich um die Weihnachtszeit herum immer mitleidig angeschaut worden, wenn ich erwähnte, dass ich kein Fleisch esse. Oder erstaunt, nach dem Motto: „Nicht mal an Weihnachten?“ Äh, nein – das Weihnachtsfest legitimiert natürlich nicht die Ablegung meiner ethisch-moralischen Wertvorstellungen.
Mitleidige Blicke braucht es trotzdem nicht. Wer es traditionell will, kann auf vegane Braten zurückgreifen. Wer es ausgefallen mag, findet inzwischen haufenweise leckere, vegane Festtagsrezepte in Büchern oder auf den vielen fantastischen, veganen Food-Blogs in der großen weiten Welt des Internets.
Internationales Weihnachtsessen
Beides miteinander zu verbinden – das Traditionelle und das Ungewöhnliche – schaffst du, wenn du einen Blick in die internationalen Weihnachts-Küchen dieser Welt wirfst. Und du brauchst gar nicht so weit schauen. Schon in Europa wird man lecker fündig. Zum Beispiel in Form des bulgarischen Tikvenik – ein Kürbisstrudel der in Bulgarien zu Weihnachten einfach dazu gehört. Besonders Kinder mögen dieses Weihnachtsgericht – schließlich schmeckt es herrlich mild und süß.
Der bulgarische Tikvenik ist in der Tat ein wunderbares Weihnachtsgericht, das Groß und Klein begeistert! Lass uns gemeinsam tiefer in die Welt dieses köstlichen Kürbisstrudels eintauchen:
Der Tikvenik – Ein Stück bulgarischer Weihnachtstradition
- Geschmackserlebnis: Der Tikvenik besticht durch seine harmonische Kombination aus süßem Kürbis, aromatischen Gewürzen wie Zimt und Nelken sowie der leichten Süße. Die zarte Teigschicht umhüllt die köstliche Füllung und sorgt für einen perfekten Kontrast.
- Tradition: In Bulgarien ist der Tikvenik ein fester Bestandteil der Weihnachtsfeiertage. Er wird oft zusammen mit anderen traditionellen Gerichten wie Banitsa (Käsegebäck) und Sarma (gefüllte Weinblätter) serviert.
- Für die ganze Familie: Der milde Geschmack macht den Tikvenik zu einem Gericht, das von der ganzen Familie genossen werden kann. Kinder lieben die süße Note und die weiche Konsistenz.
- Vielseitigkeit: Obwohl der Tikvenik typischerweise zu Weihnachten gebacken wird, kann man ihn das ganze Jahr über genießen. Er eignet sich sowohl als Dessert als auch als Snack.
- Regionale Varianten: Je nach Region gibt es leichte Unterschiede in der Zubereitung und den verwendeten Zutaten. Manchmal wird der Teig mit Hefe zubereitet, während in anderen Regionen ein Blätterteig verwendet wird.
Warum lieben wir den Tikvenik?
- Geschmack: Die Kombination aus süßem Kürbis, aromatischen Gewürzen und zartem Teig ist einfach unwiderstehlich.
- Gemütlichkeit: Das Backen von Tikvenik ist ein wunderbarer Anlass, um Zeit mit der Familie zu verbringen und gemeinsam zu kochen.
- Gesundheit: Kürbis ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und somit eine gesunde und leckere Zutat.
Tikvenik – das Rezept
Zutaten:
- 1 Packung veganen Strudel-, Filo- oder Blätterteig (ca. 400 g)
- 500 g Kürbisfleisch, gerieben
- 100 g Zuckeralternative (oder Zucker)
- 100g Walnüsse, gehackt
- 1 Teelöffel Zimt
- Öl
- Puderzuckeralternative (oder Puderzucker)
Vorweg: Natürlich kannst du dir auch deinen eigenen Teig herstellen. Mit der fertigen Variante geht´s einfach sehr viel schneller. Als Mama für mich Gold wert – gerade an Weihnachten.
Zubereitung:
Den geriebenen Kürbis mit Zucker, Zimt und Walnüssen mischen. Ofen auf 180 Grad vorheizen.
Teig ausrollen, leicht einölen und etwas Kürbismischung darauf verteilen. Einrollen und zusammen drehen. Mit den restlichen Teigblättern wiederholen.
Spiralförmig in eine eingeölte runde Backform geben.
Bei 180 Grad für 30 bis 40 Minuten backen.
Mit Puderzucker bestäubt servieren.
Süßer die Gaumen nie klingen
Vegane Naschkatzen kommen auch in Griechenland voll auf ihre Kosten. Melomakarona sind typisch griechische Weihnachtskekse mit Sirup und definitiv einen Versuch wert.
Die Melomakarona sind ein wunderbares Beispiel dafür, wie vielfältig und köstlich die vegane Küche sein kann, selbst in traditionellen Rezepten. Lass uns gemeinsam genauer auf diese griechischen Weihnachtsschätze eingehen:
Melomakarona – Vegane Weihnachtssüße mit Tradition
Die Melomakarona sind in Griechenland ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit und erfreuen sich auch weit über die Landesgrenzen hinaus großer Beliebtheit. Ihre süße, aromatische Note und die saftige Konsistenz machen sie zu einem unvergesslichen Geschmackserlebnis.
Was macht die Melomakarona so besonders?
- Tradition: Sie sind tief in der griechischen Kultur verwurzelt und werden von Generation zu Generation weitergereicht.
- Geschmack: Die Kombination aus würzigem Teig, süßem Sirup und den Aromen von Zimt, Nelken und Orange ist einfach unwiderstehlich.
- Vielseitigkeit: Melomakarona können sowohl als Dessert als auch als Snack genossen werden und passen perfekt zu einer Tasse Kaffee oder Tee.
Wie schmecken Melomakarona?
- Süßlich und würzig: Die Kombination aus süßem Agavendicksaft und würzigen Noten wie Zimt und Nelken verleiht den Melomakarona eine einzigartige Tiefe.
- Saftig und weich: Durch das Bad im Sirup werden die Kekse wunderbar saftig und weich.
- Nussig: Die zusätzlichen Walnüsse verleihen den Melomakarona eine angenehme Bissigkeit und eine leichte Bitternote, die den süßen Geschmack perfekt abrundet.
- Orangig: Die Orangenschale sorgt für eine frische und fruchtige Note.
Melomakarona – das Rezept
Zutaten für den Teig:
- 900 g Mehl
- 1 Tasse Orangensaft
- 2 Teelöffel Backpulver
- 2 Teelöffel Backpulver
- 1 1/2 Tassen Zuckeralternative (oder Zucker)
- 2 Teelöffel Zimt
- 2 Teelöffel Nelken, gemahlen
- 1 Tasse Grand Manier, Contreau oder ähnliches
- 2 – 3 Teelöffel fein geriebene Orangenschale
- 4 Tassen Olivenöl
Zutaten für den Sirup:
- 2 Tassen Wasser
- 2 Tassen Zuckeralternative (oder Zucker)
- 2 Tassen Ahornsirup
- 2 Teelöffel Zimt
- 5-6 Gewürznelken
- 600 g Walnüsse, gehackt
Zubereitung:
Backpulver und Orangensaft vermischen. Nach und nach alle anderen Zutaten hinzufügen und alles gut durchrühren. Nicht wundern, der Teig bleibt recht weich und leicht feucht.
Mit den Händen ovale Plätzchen formen und auf das Backblech legen. Mithilfe einer Gabel jedes Plätzchen einstechen.
Bei 180 ° C etwa 30 Minuten backen bis sie goldbraun sind.
Abkühlen lassen. Alle Sirup-Zutaten außer den Walnüssen in einen kleinen Topf geben und unter Rühren zum Kochen bringen. Hitze reduzieren und weitere 5 Minuten kochen lassen.
Jeden Keks für etwa zwei Minuten in den Sirup legen. Danach großzügig mit Walnüssen bestreuen und abkühlen lassen. Anschließend genießen!
Das Fest der Liebe = vegan
Ein paar weitere internationale Ideen für ein veganes Weihnachtsfest mit oder ohne kulturellen Weihnachtshintergrund findest du auch hier. Für die Hauptspeise eignet sich zum Beispiel ein Gericht aus Mexiko, Frankreich, Mazedonien, Brasilien, oder Peru.
Wie feierst du das vegane Weihnachten kulinarisch? 🙂 Ich wünsche dir in jedem Fall ein wundervolles Fest! Genieße die besinnliche Zeit mit deinen Lieben – vielmehr als sie in der Küche zu verbringen, um zu kochen. Es sei denn ihr kocht oder backt gemeinsam! <3
Alles Liebe!
